Emstunnel A 31
Durch die Emslandautobahn wird eine zügige Anbindung des ostfriesischen Raumes mit dem wirtschaftlichen Schwerpunkt Emden, der Wirtschaftsregion des Ruhrgebiets und dem Nachbarland Niederlande hergestellt. Die Ems hat an der Kreuzungsstelle eine Breite zwischen den Ufern der Deichvorländer von ca. 380 m. Im Bereich der Tunneltrasse stehen bis in eine Tiefe von-6 mNN überwiegend bindige und torfige Ablagerungen mit vereinzelten Feinsandschichten an. Im westlichen Vorland ist eine Kleirinne bis in eine Tiefe von - 21 mNN vorhanden. Unterhalb der holozänen Schichten folgen pleistozäne Ablagerungen aus Fein- und Mittelsanden bis- 30 mNN, die auf der Ostseite Einschlüsse von Lauenburger Ton und Torf enthalten. Nach eingehenden Untersuchungen, u. a. mit Überprüfung der Umwelteinflüsse, der Beeinträchtigung der Schifffahrt und der Veränderungen im Flussbett ergab sich als günstigstes Verfahren für die Trogstrecke die offene Bauweise mit geböschter Baugrube und Grundwasserabsenkung. Als Sicherung gegen Auftrieb erhält der Trog eine ausreichend dicke Sohle und seitlich auskragende Flügelplatten. Für den Tunnel unter den Deichen und im deichnahen Vorland wurde ebenfalls die offene Bauweise mit rückverankertem Sohlträgerverbau und einer Grundwasserabsenkung gewählt. Die Sohle und die Wände des Tunnels werden aus wasserundurchlässigem Beton hergestellt. Die Decke erhält eine Weichabdichtung mit Schutzbeton. Im Strombereich und für die emsnahen Vorlandbereiche wurde das Einschwimm- und Absenkverfahren gewählt. In einem trassennahen Trockendock wurden fünf Tunnelelemente hergestellt. Die Arbeiten an der Ems wurden durch unerwartet großen Schlickfall behindert. Selbst durch einen kurz vor dem Absenken vorgenommenen Baggerfeinschnitt konnte nicht verhindert werden, dass sich in dem Zeitraum nach dem Absetzen erhebliche Mengen neuen Schlicks ablagerten. Besondere Vorrichtungen wurden für die Schlickräumung unter den Absenkstücken entwickelt, so dass eine sichere Gründung erreicht werden konnte.
- Land: Deutschland
- Region: Niedersachsen
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: Autobahntunnel
- Auftraggeber: Bundesrepublik Deutschland
- Bauweise: Offen
- Vortrieb: Einschwimm-/Absenkverfahren
- Anz. Röhren: 1
- Gesamtlänge: 1453 m, davon 945 m Tunnel
- Bauzeit: 1984 bis 1989
- Schwimm- und Absenkelemente: 5 Stück, je 127,50 x 27,50 x 8,40 m³