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Flughafen S-Bahn Hamburg

Ab 2007 wird der Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel an das S-Bahn-Netz im Großraum Hamburg angeschlossen sein, die Anbindung erfolgt unterirdisch vom Stadtteil Ohlsdorf aus. Die beiden je 1750 m langen Tunnelröhren werden in Sand, Feinsand und Geschiebemergel mit einem Hydroschild aufgefahren. Im Bereich des Zielschachtes beträgt die minimale Überdeckung 4 m, die größte Überdeckung erreicht 35 m zwischen den Notausstiegen Brombeerweg und Etzestraße. In weiten Bereichen verläuft die Trasse unter Bebauung, zudem werden die Alster und eine Bahnanlage unterquert. Als maximaler Wasserdruck stehen 3,0 bar an. Der Tunnelausbau besteht aus gekoppelten Tübbingringen im Topf-Nocke-Design mit einer Breite von 1,50 m und einer Dicke von 40 cm. Der Tübbing wird mit konventioneller Bewehrung hergestellt. Zum Schutz gegen Abplatzungen im Brandfall wird in den Tübbing zusätzlich innerhalb der Betondeckung eine verzinkte Brandschutzmatte eingelegt. Der Einbau des Masse-Feder-Systems einschließlich des Gleises im Tunnel erfolgt unmittelbar nach der Fertigstellung der jeweiligen Tunnelröhren . Die beiden Notausstiege werden in Caissonbauweise automatisiert erstellt. Die Caissons werden bis zur Endposition in 40 m Tiefe erstmals rein maschinell schrittweise abgesenkt. Das Abteufen erfolgt je nach geologischen Verhältnissen im Spül- oder im Baggerbetrieb. Bei beiden Verfahren erfolgt die Steuerung automatisch, ein Einsatz von Personal unter Druckluft ist nicht erforderlich. Der Anschluss an die Tunnelröhren erfolgt mithilfe einer Baugrundvereisung. Weiterhin ist ein 1 08 m langer Tunnel in offener Bauweise zu erstellen, der die mehrspurige Umgehungsstraße zum Flughafen Fuhlsbüttel unterquert. Die Verbauwände werden zum größten Teil in der Schlitzwandbauweise ausgeführt. Der Bodenaushub erfolgt abschnittsweise und überwiegend unter Wasser. Nach Einbau der Sohlanker wird eine Unterwasserbetonsohle hergestellt. Der Rohbau der 2-zelligen rechteckigen Tunnel erfolgt in offener Bauweise mit abschließender Verfüllung und Wiederherstellung der Oberfläche. Neben den Vereisungsmaßnahmen im Bereich der Querschläge werden umfangreiche  Bodenstabilisierungen mit dem Düsenstrahlverfahren vorgenommen. Zur Sicherung der Tunnelvortriebsarbeiten erfolgt im Bereich des Start- und Zielschachtes ein Bodenaustausch.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Hamburg
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: S-Bahn-Tunnel
  • Bauherr: Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Bau und Verkehr-Tiefbauamt DB Netz AG NL Nord
  • Planer: Jörss-Blunck-Ordemann, DE Consult, Masuch + Olbrich
  • Prüfer: Baubehörde Hamburg, Prof. Dr.-Ing. B. Maidl, Prof. Duddek und Partner GmbH
  • Bauausführung: Hochtief Construction AG, Bilfinger Berger AG
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Schildmaschine(SM)
  • Auskleidung: Stahlbetontübbinge
  • Anz. Röhren: 2
  • Gesamtlänge: 2 x 1750 m
  • Querschnitt: 36.3 m²
  • Auftragsvolumen: ca. 85 Mio. €
  • Bauzeit: Mai 2003 bis Februar 2007
  • Inbetriebnahme: 2007