Zum Inhalt springen

GKN –ZL Zwischenlager am Kernkraftwerk Neckarwestheim

Am Kraftwerksstandort Neckarwestheim entsteht ein Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente. Das Lager hat eine Nutzungsdauer von 40 Jahren und wird, in zwei Kavernen, bis zu 151 Castar-Behälter aufnehmen. Auf Grund der örtlichen Verhältnisse wird das Zwischenlager unterirdisch errichtet. Das Zwischenlager besteht aus zwei parallelen Kavernen, die mit einem Querschlag verbunden sind. Der Querschlag ist horizontal unterteilt und dient als Fluchtweg und zur Belüftung. Bergseitig schließen sich zwei Schächte an, die das Fluchtbauwerk und den Abluftkamin aufnehmen. Vor Kopf befindet sich das Eingangsgebäude, das hauptsächlich dem Umschlag der Castar-Behälter auf Transportfahrzeuge dient. Beide Kavernen liegen im Bereich des oberen Muschelkalks, der von quartären Neckarschottern und Lössböden überlagert wird. Der Ausbruch erfolgt konventionell im Bagger- und Meißelvortrieb. Die Kalotte der nördlich liegenden Kaverne mit Verbindung zum Bauschacht sowie die ersten 50 m der südlichen Kaverne werden im Vollausbruch aufgefahren. Der Kalottenvortrieb mit einem Querschnitt von 140 m² erfolgt im Schutz umfangreicher vorauseilender Sicherungsmaßnahmen: Ein fächerförmig aufgeweiteter Rohrschirm und GfK-Bündelanker sichern die Ortsbrust im Lockergestein. Die Sofortsicherung erfolgt mit Stahlfaserspritzbeton. Als Ausbaubogen werden Träger vom Typ HEB 240 verwendet. Wegen des hohen Bogengewichts von jeweils 1,9 t kommt eine Bogenversetzeinrichtung zum Einsatz. Zur Unterfahrung des bestehenden Verwaltungsgebäudes wird die Kalotte in Teilquerschnitte unterteilt. Das Konzept der vorauseilenden Sicherung wird dafür beibehalten. Ergänzende Sicherungsmaßnahmen sind Mikropfähle im Kalottenfußbereich, eine temporäre Spritzbetonsohle in den Ulmen sowie ein Spießschirm im Bereich der lnnenulmen. Die Strosse, Querschnitt 150 m², springt unter den Kalottenauflagern zurück und verläuft mit konstanter Breite über die gesamte Kavernenlänge. Zur Sicherung der Strossenwände wird ein engmaschiges Ankerraster aus SN-Ankern mit Querschnitten zwischen 40 und 63,5 mm gewählt. Für die Abdichtung kommt ein redundantes System, bestehend aus einer außen liegenden vollflächigen Dränage und einer auf dem Abdichtungsträger punktuell befestigten bituminösen Abdichtung zur Ausführung. Die Regenschirmabdichtung entwässert in Sickergeröllpackungen unter der WU-Sohle. Die Wandetappen einschließlich Kranbahn sind vertikal in zwei Etappen unterteilt. Die Blocklängen betragen, über- Verwaltungsgebäude einstimmend mit dem Gewölbe, 10 m. Gitterträger stützen die freitragende Bewehrung im Gewölbe. Je vier dieser Träger werden zusammen mit der bergseitigen Bewehrungslage im Tagbaubereich vorgefertigt und dann in die Kaverne verfahren. Der Schalwagen wird am Boden geführt und eignet sich damit schon vor Fertigstellung der Wände als Verlegewagen für Abdichtung und Bewehrung im Gewölbe. Die Ableitung der Frischbetonlasten aus den 80 bis 150 cm starken Gewölbeblöcken erfolgt über die Kranbahnkonsolen. Insgesamt werden 26 000 m³ Ortbeton eingebaut.

 

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Baden-Württemberg
  • Tunnelnutzung: Utility
  • Nutzungsart: Zwischenlager für bestrahlte Brennelemente
  • Bauherr: EnBW Kernkraft GmbH
  • Planer: Gähler & Partner AG, IMM Prof. Dr.-Ing. B. Maidl- Dipl.-Ing. R. Maidl
  • Bauausführung: Baresel AG Niederlassung Tunnelbau
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Baggervortrieb
  • Auskleidung: Spritzbeton
  • Anz. Röhren: 2
  • Gesamtlänge: 2 x 90 m
  • Querschnitt: 2 Kavernen je 290 m² Querschnitt und 90 m Länge
  • Ausbruch unter Tage: 60 000 m³
  • Aushub gesamt: 30 000 m³
  • Auftragsvolumen: ca. 20 Mio. € (Rohbau)
  • Bauzeit: November 2003 bis April 2006