Zum Inhalt springen

Grundsanierung Tunnel Grauer Stein

Der im Jahr 1878 aus Quader- Sandsteinmauerwerk erbaute, 197 m lange Eisenbahntunnel „ Grauer Stein“ wurde in den Jahren 1998 bis 2000 aus Gründen der Betriebssicherheit vollständig erneuert. Die Bausubstanz war durch die jahrzehntelange dynamische Beanspruchung aus dem darüber hinwegfließenden Straßenverkehr (maximale Firstüberdeckung 20 m) und durch chemischen Angriff durch Sickerwasser und Tausalz stark beschädigt. Der Tunnel war ursprünglich für zweigleisigen Betrieb ausgelegt, wurde jedoch von Anfang an nur eingleisig befahren. Der entsprechend große Querschnitt und die Tatsache, dass der Tunnel auch zukünftig nur eingleisig genutzt werden sollte, erlaubte die Herstellung einer neuen Stahlbeton-Innenröhre mit Rundumabdichtung vor dem alten Sandsteingewölbe. Die Einschränkung der Sanierungsarbeiten auf nächtliche Betriebspausen und Wochenenden bei Aufrechterhaltung des werktäglichen Eisenbahnbetriebes führte zur taktweisen Herstellung von Sohle und Gewölbe in 8-m-Blöcken. Der zeitliche Druck, die Koordination der einzelnen Arbeitsschritte unter Beachtung der Zwänge durch den Eisenbahnbetrieb sowie der schienengebundene An- und Abtransport von Materialien und Geräten dieser Linienbaustelle waren die kritischen Punkte der Baumaßnahme.

Sanierungsmaßnahmen:

  • Tunnelerneuerung durch blockweisen Einbau von Sohle und Gewölbe ohne Einschränkung des werktäglichen Eisenbahnbetriebes
  • Vergütung des Gebirges durch Injektion einer Dämmer- Suspension
  • Einbau einer statisch voll wirksamen Tunnelröhre vor dem alten Sandstein-Mauerwerk
  • Rundum-Abdichtung mit 2-mm-Kunststoffdichtungsbahnen
  • Blockweiser Einbau der Sohle unter Einsatz von Gleishilfsbrücken
  • Blockweiser Einbau des Gewölbes mit Stahl-Schalwagen
  • Tunnelverlängerung beidseitig um je 20m.

Arbeitsbedingungen:

  • Aufrechterhaltung des werktäglichen Bahnbetriebes
  • Arbeitsbeschränkung auf Montag bis Freitag von 20.30 bis 5.00 Uhr
  • Durchgehender Wochenendbetrieb von Freitag 20.30 bis Montag 5.00 Uhr
  • Einhaltung des Lichtraumprofils in jeder Bauphase
  • Einsatz von schienengebundenen Baugeräten.

 

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Rheinland-Pfalz
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Eisenbahntunnel
  • Bauherr: Deutsche Bahn AG
  • Planer: BPI-Consult
  • Bauüberwachung: BPI-Consult
  • Bauausführung: Hochtief Construction AG, Universale Bau GmbH
  • Bauweise: Instandsetzung
  • Auskleidung: Ortbeton
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 197 m vor Sanierung, 237 m nach Sanierung
  • Auftragsvolumen: ca. 5.5 Mio. €
  • Bauzeit: Oktober 1998 bis Mai 2000
  • Fertigstellung: 2000