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Hauptsammler Mitte, Los 1, Düsseldorf

Der Hauptsammler Mitte ordnet die Abwasserströme neu, indem große Wassermengen dem erweiterten Klärwerk Süd zugeführt werden. Der Streckenabschnitt des Bauloses 1 besteht aus zwei übereinanderliegenden Abwasserkanälen. Der oben liegende Querschnitt ist ein Mischwasserkanal in Eiform, der in bergmännischer Bauweise oberhalb des Grundwassers aufgefahren wurde. Unterhalb dieses Eiprofiles liegt komplett im Grundwasser ein kreisförmiger Stauraumkanal als Dükerbauwerk mit einem Stauvolumen von 25 000 m³. Nach den gültigen Vorschriften müssen die Mischwassermengen entweder kontinuierlich geklärt oder in Stauräumen zurückgehalten werden. Sobald gewisse Abflussmengen erreicht werden, fließt das Wasser aus dem Eikanal über bestimmte Überlaufschwellen in Sonderbauwerken und über Wirbelfallschächte in den darunterliegenden Stauraumquerschnitt. Die Herstellung des tiefliegenden Dükerquerschnitts erfolgte aus geologischen und hydrologischen Gründen nach dem Hydroschildprinzip. Der Querschnitt befindet sich hauptsächlich innerhalb der quartären Sande und Kiese. In einzelnen Streckenabschnitten wurde der Tertitärhorizont angeschnitten. Im Zuge der Schildfahrt wurde eine historische Bundesbahnstahlbrücke mit zulässigen Setzungen von 5 mm unterfahren. Dazu wurde mit der Feststoffeinpresstechnik von Spritzbetonschächten aus über Horizontalbohrungen ein Druckverteilungskissen unter die Fundamente gezielt injiziert. Die bei der Hydroschildtechnik eingesetzte Tübbingbauweise ist für den Kanalbau mit hohen Innendrücken nur bedingt geeignet. Deshalb wurde bei dem tiefliegenden Düker eine Innenschale mit einem Fullround- Schalwagen hergestellt. Um die Oberfläche porenarm herzustellen und das Überschusswasser aus dem Beton aufzunehmen, wurde neben einem Vlies in der unteren Hälfte des Schalwagens zusätzlich ein Vakuum aufgebracht, um dem frischen Beton Wasser zu entziehen. Die Qualität konnte dadurch deutlich gesteigert werden.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Nordrhein-Westfalen
  • Tunnelnutzung: Utility
  • Nutzungsart: Abwasserdüker
  • Auftraggeber: Landeshauptstadt Düsseldorf, Kanal- und Wasserbauamt
  • Planer: Ingenieurbüro Metz-Herder-Wendt
  • Ausführende: Hochtief AG, Wayss & Freytag AG, Bilfinger + Berger Bau AG, Philipp Holzmann AG
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Schildmaschine (SM), bergmännisch
  • Auskleidung: Ortbeton
  •  Anz. Röhren: 2
  • Gesamtlänge: 2 x 2000 m
  • Querschnitt: 25 m² beim Schildvortrieb, 6m² beim bergmännischen Vortrieb
  • Rohbaukosten: 164 Mio. DM
  • Bauzeit: 1991 bis 1996
  • Inbetriebnahme: 1997