Klein-Winternheimer Tunnel
Der Klein-Winternheimer Tunnel wurde in den Jahren 1868 bis 1870 für zweigleisigen Eisenbahnverkehr erbaut, jedoch bis heute nur eingleisig betrieben. Der Tunnel durchfährt mit einer max. Überdeckung von etwa 20 m die oligozänen Tone und Schluffe der Süßwasserschichten des Tertiärs sowie die darüberliegenden miozänen Mergel der Cerithienschichten. Bei den regelmäßigen Begutachtungen konnten großflächige, tiefgehende Hohlstellen und Abschalungen des Sandsteinmauerwerks festgestellt werden. Der Sandstein war bereichsweise derart mürbe, dass einzelne Steine von Hand ausgehöhlt werden konnten. Das Schadensbild hatte sich in kurzer Zeit merklich verschlechtert und zeigte zunehmende Tendenz. Aufgrund der günstigen Profilverhältnisse wurde eine neue, statisch voll wirksame Innenschale aus Schalbeton unter das vorhandene Mauerwerksgewölbe auf gesamter Tunnellänge eingestellt. Das neue Betongewölbe erhielt eine druckwasserhaltende Rundum-Abdichtung, die im Gewölbe einlagig und in der Sohle mehrlagig durch den Einbau lose verlegter, im Sohlbereich gekammerter Kunststoffdichtungsbahnen hergestellt wurde. Der Einbau der Innenschale in der Sohle und im Gewölbe erfolgte abschnittsweise in Regelblocklängen von 10 m. Aufgrund der Notwendigkeit, den Eisenbahnbetrieb aufrechtzuerhalten, gliederte sich die Ausführung in drei wesentliche Bauphasen. Jeder Bauphase ging eine Verschwenkung des Betriebsgleises voran. Bauphase 1: Herstellen der halbseitigen Sohle, linke Sohlhälfte. Fahrbetrieb auf der rechten Tunnelseite. Bauphase 2: Vervollständigen der Sohle, halbseitig rechte Sohlhälfte. Fahrbetrieb auf der neuen, halbseitig fertiggestellten Sohlhälfte links. Bauphase 3: Herstellen des Gewölbes mit Endausbau. Fahrbetrieb in Tunnelachse durch den Schalwagen hindurch. Sohle, zweilagig, gekammert (vorgefertigte Anschlußprofile ), Gewölbe, einlagig.
- Land: Deutschland
- Region: Rheinland-Pfalz
- Tunnelnutzung: Eingleisiger Bahntunnel
- Auftraggeber: Deutsche Bahn AG
- Bauweise: Instandsetzung
- Anz. Röhren: 1
- Gesamtlänge: 379 m
- Querschnitt: 31 m² (neu) /44 m² (alt)
- Herstellkosten: ca. 13 Mio. DM
- Bauzeit: 1992-1994 (31 Monate)
- Fertigstellung: Oktober 1994