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Luftkissendüker Wiener Platz, Dresden

Mit der Entscheidung der Stadt Dresden, den Wiener Platz an der Südseite des Hauptbahnhofes neu zu gestalten, musste der Mischwasserhauptsammler neu verlegt werden. Als günstigste Variante zur Umverlegung wurde die Erstellung eines Luftkissendükers ausgeschrieben und beauftragt. Das wesentliche Merkmal eines Luftkissendükers ist eine zeitweise als teilgefüllte Druckrohrleitung betriebene Röhre, deren Füllungsgrad stufenlos den Wassermengen so angepasst werden kann, dass die erforderliche Mindestfließgeschwindigkeit für den Feststofftransport gegeben ist. Der über der Teilfüllung bestehende Luftraum, das Luftkissen, steht naturgemäß entsprechend der Dükertiefe unter Überdruck. Das Luftkissen wird im Oberhaupt und Unterhaupt durch eine syphonförmige Rohrleitungsführung begrenzt. Die Ed. Züblin AG erhielt Anfang 1998 den Auftrag für die Herstellung des Luftkissendükers. Die Abwassertransportleitung DN 2400 sollte im Rohrvortriebsverfahren erstellt werden. Der Rohrvortrieb erfolgte unter Druckluft (0,7 bar Überdruck) mit einem von Züblin entwickelten Spülschild, bei welchem der unter Druckluft befindliche Schneidschuhraum abgeschottet ist. Der Abbau des anstehenden Erdreiches kann durch unter Normaldruck befindliches Personal über im Schott angebrachte Fenster überwacht werden. Zur Hindernisbeseitigung ist ein großer Einstieg in den Schneidschuhraum vorgesehen. Auch während kurzer Vortriebspausen ist das Auffüllen des Schneidschuhraumes mit Bentonit zur Minimierung von Setzungen möglich. Bei hohem Druckluftverbrauch ist das Aufbringen einer Bentonitmembran durch Düsen im Schildraum möglich. Um die Funktionalität des Luftkissens zu gewährleisten, wurden hohe Anforderungen an die Höhenlage der Rohrleitung gestellt. Die zulässigen Abweichungen von der Soll-Lage von maximal 2 cm konnten auf der gesamten Strecke unterschritten werden. Die mit einem PE-HD Inliner versehenen Stahlbeton- Vorpressrohre wurden durch die Züblin Schleuderbetonrohrwerke GmbH im Werk Sermuth hergestellt.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Sachsen
  • Tunnelnutzung: Utility
  • Nutzungsart: Düker als Abwassertransportleitung
  • Auftraggeber: Aufbaugesellschaft Prager Straße
  • Planer: Arbeitsgemeinschaft IPRO, Ingenieurbüro Heinrich
  • Ausführende: Ed. Züblin AG
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Rohrvortrieb mit Spülschild
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 108 m
  • Querschnitt: 2,40 m
  • Radius: 700 m
  • Herstellkosten: 10 Mio. DM
  • Bauzeit: 10 Monate
  • Fertigstellung: 1998