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Mangfall-, Mühlthal-, Hachinger-Stollen

Die Stadtwerke München -Wasserversorgung- ersetzen im Rahmen eines Langfristprogramms ihre über 100 Jahre alten Freispiegelzuleitungen aus dem Gewinnungsgebiet Mangfalltal durch eine neue Gefälledruckleitung in bergmännischer Bauweise. Die ersten 10 km, die Abschnitte Mangfall- und Mühlthalstollen, des etwa 30 km langen Gesamtvorhabens sind fertiggestellt und wurden durch eine vorübergehende Anbindung an das bestehende System in Betrieb genommen. Der ca. 2,4 km lange Abschnitt Hachinger-Stollen wird im Jahr 2000 übergeben. Die Stollen liegen sehr tief im Tertiär. Beim Mangfall-Mühlthal-Stollen handelt es sich um tertiäre Sande, Tone, Schluffe und Mergel sowie zum Teil um sehr harte tertiäre Konglomerate. Beim Hachinger-Stollen wurden im Wesentlichen tertiäre Mergel und Sande angetroffen. Die Tunnel wurden mit einer Lovat TBM aufgefahren. Diese TBM kann sowohl als offener Schild mit Bandaustrag, als Schild im Betrieb mit Erddruckklappen und Bandaustrag als auch im klassischen Erddruckbetrieb mit Schneckenaustrag gefahren werden. Diese TBM war also für alle in Frage kommenden geologischen und hydrologischen Gegebenheiten geeignet. Der Schild hatte einen Außendurchmesser von 3,40 m. Es wurden 6-teilige Stahlbetontübbinge mit einer Dicke von 18 cm und einer Länge von 1 m eingebaut. Beim Hachinger-Stollen waren die Tübbinge mit Stahlfasern bewehrt. Die Tübbinge, die alle nahezu gleich ausgebildet waren, wurden in einem speziellen Herstellungsverfahren gefertigt. Sie sind in Ringrichtung verschraubt und in Längsrichtung mit Dübeln verbunden. Der Ringraum wurde mit Mörtel verpresst. Durch die unkomplizierte Handhabung der TBM und die einfachen Tübbinge konnten sehr gute Vortriebsleistungen erzielt werden. Die vertragliche durchschnittliche Geschwindigkeit von 25 m/ AT wurde erreicht. Der lichte Innendurchmesser beträgt 2,90 m. In die fertigen Stollen wurden dickwandige Stahlrohre DN 1800 bzw. DN 2200 eingebaut und verschweißt. Der Zwischenraum zwischen Stahlrohren und Tübbingen wurde mit einem hydraulischen Füllbinder verfüllt. Die Stahlrohre wurden innen mit Zementmörtel ausgekleidet. In einem Großversuch wurden Rohreinbau, Verfüllung mit Dämmer und Zementmörtelauskleidung getestet. Die bis zu 50 m tiefen Schächte wurden in kombinierter Bohrpfahlwand-Spritzbeton- Bauweise hergestellt.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Bayern
  • Tunnelnutzung: Utility
  • Nutzungsart: Trinkwasserleitung
  • Auftraggeber: Stadtwerke München
  • Ausführende: Bilfinger + Berger Bau AG
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Schildmaschine (SM)
  • Auskleidung: Stahlbetontübbinge
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 591 m, 4833 m, 3994 m
  • Querschnitt: Außendurchmesser 3,40 m, Innendurchmesser 2,90 m