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NBS Ebensfeld-Erfurt Tunnel Augustaburg

Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8 ist die Streckenverbindung in Süd-Nord-Richtung von Nürnberg über Erfurt, Leipzig/Halle bis Berlin. Der Teilabschnitt VDE Nr. 8.1 ist die Verbindung Ebensfeld-Erfurt, in dem der Bauabschnitt 3240/3250 die NBS von Süden kommend an die Ausbaustrecke bis zum Knoten Erfurt anbindet. Gegenstand der zu erbringenden Leistung in diesem Bauabschnitt ist der Bau des 1404 m langen zweigleisigen Tunnels Augustaburg einschließlich Notausgang, Schachtgebäude, Rettungsplätzen an den Portalen und der Anbindung der Rettungsplatzzufahrten an das öffentliche Straßennetz. Der Tunnel Augustaburg liegt am südwestlichen Rand des Thüringer Beckens. Der bergmännische Teil durchörtert den Oberen Muschelkalk mit seinen setzungsempfindlichen Ton-, Mergel- und Kalksteinen. Das Gebirge wird als stark bis sehr stark klüftig eingestuft. Der freie Grundwasserspiegel steht bis zu 10 m über der Tunnelfirste. Für den bergmännischen Teil ist ein Baggervortrieb in Spritzbetonweise mit zweischaligem Ausbau vorgesehen. Die Auffahrung des Tunnels wurde vom Nordeinschnitt aus in Teilausbrüchen Kalotte, Strosse, Sohle vorgenommen. Die Überdeckung beträgt minimal 11 m und maximal 22 m. Der Tunnel wird als druckdichte Röhre mit rundum verlegten Kunststoffdichtungsbahnen ausgebildet. Die maximalen Blocklängen der Innenschale im Fahrtunnel betragen 12,50 m. in den Portalbereichen werden Blocklängen von 6,25 gewählt. Die Portale werden mit WUB-Konstruktion ausgeführt. Bei der Planung des Tunnels Augustaburg wurden die aktuellen Anforderungen des Brand- und Katastrophenschutzes berücksichtigt. 411 m vom südlichen Tunnelportal entfernt liegt der Rettungsstollen (L = 19 m), dessen Zugang mit Schleusen und Stauraum ausgestattet ist. Geländeseitig ist ein Notausgangsgebäude mit einer zweiflügeligen Fluchttür und Panikverschluss vorgesehen. Die Rettungsplätze an Nord-/ Südportal und NA-Gebäude erhalten Löschwasserbehälter mit 100 m³ Volumen, in den Voreinschnitten wurden im Kalkmergelstein nicht nur fossile Schnecken (Ceratiten) gefunden, sondern es wurden in einer Erdfallversturzmasse auch die Überreste eines Großsäugers (Pferd) geborgen. Mit den Vortriebsarbeiten wurde im Oktober 2003 begonnen. Lebhafte Bruchtektonik und austretendes Bergwasser gestalteten anfänglich den Vortrieb im Oberen Muschelkalk mit seinen Ton-, Mergel-, Kalksteinschichten nicht ohne Schwierigkeitsgrad. Nach ca. 120 m konnte der Kalottenvortrieb auf Grund der Ergebnisse der geotechnischen Auswertungen vom Strossen-/Sohlnachlauf gelöst und unabhängig vorauseilend aufgefahren werden. Der Kalottendurchschlag im Süden erfolgte im August 2004. Mit der Bauausführung lnnenschale Fahrtunnel wurde von Norden in Januar 2005 begonnen. Parallel zu den Betonierarbeiten im Fahrtunnel (Sohle und Gewölbe) erfolgen die Arbeiten im Notausgang. Die Fertigstellung der Innenschale einschließlich Portalbauwerken ist pünktlich im August 2005 zu erwarten.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Thüringen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Zweigleisiger Bahntunnel mit ICE-Verkehr
  • Bauherr: Deutsche Bahn AG, vertreten durch DB ProjektBau GmbH, NL Südost, PZ Erfurt
  • Bauausführung: Hochtief Construction AG. Hermann Kirchner, Bauunternehmung GmbH, Alpine Bau AG
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Baggervortrieb
  • Auskleidung: Ortbeton
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 1404 m, bergmännisch 1364 m, offene Bauweise 40 m
  • Querschnitt: Ausbruch ca. 160m², Betrieb 92 m²
  • Auftragsvolumen: ca. 20.7 Mio. €
  • Bauzeit: Oktober 2003 bis Oktober 2005
  • Inbetriebnahme: 2015