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NBS Ebensfeld-Erfurt, Tunnel Silberberg

Die Neubaustrecke (NBS) Ebensfeld-Erfurt ist Bestandteil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Schiene Nr. 8, Ausbau-/ Neubaustrecke von Nürnberg nach Berlin. Sie ist das Bindeglied zwischen der Ausbaustrecke Nürnberg-Coburg und der Ausbaustrecke Bebra-Erfurt mit Fortführung an die Neubaustrecke Erfurt-Leipzig/ Halle. Der 7391 m lange Tunnel Silberberg erst reckt sich von Bau-km 57,0 + 05 bis 64,3 + 96 und betrifft die Gemeinden Altenfeld, Gehren, Gillersdorf, Großbreitenbach und Möhrenbach. Der Ausbruchquerschnitt des zweigleisigen Tunnels liegt zwischen 130 und 180 m², mit einem Tunnelnutzquerschnitt von 92 m². Der Tunnelbau beginnt mit dem Vortrieb von Zwischenangriffsstallen bei Möhrenbach und bei Altenfeld mit Längen von 352 m und 760 m, von deren Ende der eigentliche Hauptvortrieb des Eisenbahntunnels erfolgt. Die Zwischenangriffe dienen später als Notausgänge. Das Rettungskonzept sieht insgesamt acht Notausgänge in einem Abstand von maximal 1 000 m vor, die unter anderem über befahrbare Parallelstollen (Gesamtlänge 3213 m), einen 22 m tiefen Schacht und einen 70 m langen begehbaren Stollen ins Freie führen. Aus baubetrieblichen Gründen wird darüber hinaus optional ein temporärer Lüftungsschacht mit einer Tiefe von 80 m hergestellt. Die in Ton-Schluff-Schiefern, Quarziten und Grauwacken sowie Sandsteinen und Vulkaniten liegenden Vortriebe werden überwiegend im Sprengvortrieb und teilweise im Baggervortrieb mit geteilter Ortsbrust aufgefahren. In Abhängigkeit von der Ausbruchklasse werden die im konventionellen Tunnelbau üblichen Sicherungsmittel wie SN, Swellex-, Selbstbohr- und Ortsbrustanker sowie Spieße, Ausbaubögen und bewehrter Spritzbeton unterschiedlicher Dicke eingebaut. Abschnittweise ist zusätzlich ein Kalottensohlgewölbe und/oder ein Brustkeil vorgesehen. Die Unterfahrung von Industrieanlagen und Wohnbebauung sowie besondere Schutzmaßnahmen für Umwelt und Gewässer stellen erhöhte Anforderungen an die Vortriebsarbeiten. Die zwischen 35 und 95 cm dicke Innenschale wird in Ortbeton hergestellt und je nach Projektanforderung mit einer Regenschirmabdichtung oder einer wasserdruckhaltenden Rundumabdichtung ausgeführt. Die Strecke wird mit einer Festen Fahrbahn ausgerüstet und ist für eine Geschwindigkeit von 300 km/h ausgelegt.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Thüringen, Großbreitenbach/Ilm-Kreis
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Zweigleisiger Bahntunnel mit ICE-Verkehr
  • Bauherr: DB Netz AG, RB Südost
  • Prüfingenieur: Prof. Duddeck und Partner GmbH
  • Bauausführung: Bilfinger Berger AG, Wayss & Freytag Ingenieurbau AG, Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Bickhardt Bau AG
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Sprengvortrieb
  • Auskleidung: Ortbeton
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 7391 m, 4395 m (diverse Stollen), 22 m/80 m (Schächte)
  • Querschnitt: 130 bis180 m²
  • Bauzeit: 2009 bis 2012