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Parkhaus "Hinterer Zwinger", Leonberg

Die bis zu 10 m mächtigen quartären Deckschichten bestehen überwiegend aus künstlicher Auffüllung (meist bindiger Boden) und untergeordnet aus Hangschutt (tonige Schluffböden, bereichsweise Schluff und Ton). Es folgt die bis zu 5 m mächtige Schicht des zu Schluff verwitterten Gipskeupers. Unterhalb des Gipskeupers setzen die Schichten des Lettenkeupers (Wechsellagerung aus teilweise stark verwittertem Tonmergelstein, Tonstein, Dolomit, Sandstein, deren ursprünglicher Zustand fester Fels war) ein. Ab einer Grenze zwischen 19 und 20 m unter Gelände folgen die Schichten des Muschelkalks. Ein zusammenhängender Grundwasserspiegel steht weit unterhalb der Kaverne (47 bis 50 m unter Gelände) innerhalb des Muschelkalks an. In den quartären und Lettenkeuperschichten gibt es sehr schwache Wasserzutritte. Die Kaverne musste für eine spezielle Geometrie bei relativ geringer Gebirgsüberdeckung aufgefahren werden. Infolge der innerstädtischen Lage stand die Forderung nach einer setzungsarmen Bauweise, bei der die Erschütterungseinwirkungen auf die naheliegende Bebauung stets im Rahmen der zulässigen Immissionsrichtwerte gehalten werden musste. Die Auffahrung der Kavernen, eines Wendelbauwerkes sowie der Ein- und Ausfahrtstollen erfolgte bergmännisch nach der Spritzbetonbauweise. Das 2. Wendelbauwerk wurde in offener Bauweise erstellt. Die Kaverne wurde geschoßweise ausgebaut, wobei die Parkdecks auf die Seitenwände und zusätzlich auf Betonstützen aufgelagert werden. Die Kaverne besitzt 4 Parkebenen. Das obere Parkdeck unterhalb des Kalottengewölbes ist stützenfrei. Baugrubenaushub: ca. 20 400 m³, Stollen- und Kavernenausbruch: ca. 47 000 m³, Spritzbeton: ca. 2750 m³.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Baden-Württemberg
  • Tunnelnutzung: Kaverne
  • Nutzungsart: Parkhaus
  • Auftraggeber: Stadt Leonberg
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Sprengvortrieb
  • Auskleidung: Spritzbeton
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 1. BA 29600 m³, 2. BA 19 900 m³
  • Querschnitt: 19-200 m²
  • Herstellkosten: 1. BA 14,7 Mio. DM, 2. BA 12,7 Mio. DM
  • Bauzeit: 1. BA 24 Monate, 2. BA 32 Monate
  • Fertigstellung:  bis August 1995