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Schützenalleetunnel, B 31, Ortsdurchfahrt Freiburg

Im Zuge des Neubaus der B 31 im Stadtgebiet von Freiburg wird der 4-streifige Straßentunnel der B 31 in Deckelbauweise erstellt. Diese Bauweise wurde deswegen gewählt, weil einerseits während der ganzen Baudurchführung die Andienung der eng angrenzenden Wohnbebauung ermöglicht werden muss und andererseits größere Grundwasserabsenkungen vermieden werden sollen. Um das erstere zu gewährleisten, wird der Deckel in einem ca. 300 m langen Bereich sogar abschnittsweise halbseitig erstellt. Geologisch liegt der gesamte Tunnel in den Kiesschichten des Dreisamtales. Der Grundwasserspiegel liegt erheblich über der Tunnelsohle und schwankt stark. Wegen der Nähe eines Brauereibrunnens und weiterer Trinkwassereinrichtungen muss dem Schutz des Grundwassers hohe Beachtung geschenkt werden. Der Tunnel greift ca. 3 m tief in das Grundwasser ein. Eine normale Grundwasserabsenkung hätte zu erheblichen Schäden an der angrenzenden Bebauung geführt und war wasserrechtlich nicht durchsetzbar. Deswegen werden die Bohrpfahlwände in einer Tiefe von 6 m im Mittel unter der Tunnelsohle erstellt. Sodann wird zwischen ihnen eine Dichtsohle aus Zementinjektionen eingebracht, so dass das Grundwasser ohne Auswirkungen nach außen aus dem nunmehr vorhandenen Trog ausgepumt werden kann. Weichgel für die Dichtsohle scheidet wegen der eventuellen Beeinträchtigung des Brauereibrunnens aus. Im Bereich des Anschlusses zur Innenstadt, muss die Tunneldecke als vorgespannte Plattenbalkendecke mit Spannweiten bis zu 40 m ausgeführt werden. Um die Durchbiegungsdifferenzen zwischen den einzelnen Blöcken mit unterschiedlichen Stützungen zu verringern, ist ein ausführliches Programm für die Abfolge von Auflasten aus Überschüttungen ausgearbeitet worden. Zur Gewährleistung der Dichtheit der Blockfugen in diesen Bereichen werden wasserdichte Fahrbahnübergänge, die Vertikalbewegungen bis zu 70 mm aufnehmen können, angeordnet. Insgesamt werden für den Schützenalleetunnel rund 2500 Bohrpfähle mit einer Länge von ca. 14 m und 14 000 m² Dichtsohle mit Hilfe von rund 8000 Injektionsbohrungen erstellt. Die Blocklänge beträgt 12,50 m. Als Lüftung kommt eine reine Längslüftung zur Ausführung. Eine Besonderheit liegt darin, dass beim Überschreiten von einem in der Planfeststellung bestimmten Messwert am westlichen Tunnelportal die Luft aus der Nordröhre in die Südröhre umgeleitet werden und in dieser zurücktransportiert werden muss. Dieses geschieht über die Öffnung für die Überleitungsmöglichkeit.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Baden-Württemberg
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Straßentunnel
  • Bauherr: Bundesrepublik Deutschland, Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg
  • Planende Behörde: Regierungspräsidium Freiburg
  • Ausführung: Ed. Züblin AG, Dyckerhoff & Widmann AG, Philipp Holzmann AG
  • Querschnitt: 26 t
  • Bauweise: 85% Deckelbauweise, 15% offene Bauweise
  • Vortrieb: Baggervortrieb
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 850 m
  • Rohbaukosten: 58,0 Mio. DM (netto)
  • Bauzeit: 1997-2001 (4 Jahre)
  • Fertigstellung: Ende 2001