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Straßentunnel Bonn-Bad Godesberg, Baulos T01

Der Tunnel verläuft überwiegend in den sandigen und kiesigen Bodenschichten der Niederterrassen des Rheintales. Die Tunnelfirste liegt im Grenzbereich zu einer überlagernden Schluffschicht. Der Tunnelquerschnitt liegt im unteren Drittel im Grundwasser. Der Tunnel unterfährt den Ortsteil Bad Godesberg und seine bis zu 100 Jahre alte Bebauung mit Firstüberdeckungen zwischen 3 m bis 9 m. Die Hauptstrecke der DB von Koblenz nach Köln wird zweimal unterquert sowie eine bestehende Stadtbahntunnelstrecke unterfahren. Vom Startschacht erfolgt zeitgleich der bergmännische Vortrieb der beiden Zweispurröhren Richtung Norden sowie des dreizelligen Querschnitts in Richtung Süden. Dieser Querschnitt besitzt eine Gesamtbreite von ca. 30 m. Der Tunnelausbruch ist unterteilt in vorlaufenden Kalotten-/Strossenausbruch und nachfolgenden Sohlausbruch. Es wird eine systematische Vortriebsvoraussicherung mit Hochdruckinjektionen (Jet-Grouting) in Kalotte und Ulmen angewendet. Die Länge der einzelnen Injektionsabschnitte beträgt 12 m. Bei Abtauchen des Schluffhorizontes in den Firstbereich erfolgt dort die Voraussicherung mittels Rundstahlspießen. Die Sicherung der Tunnellaibung erfolgt mit bewehrtem Spritzbeton, Tunnelbögen und temporärer Strossensohle. Vom Niveau dieser temporären Sohle erfolgt im Tunnel die vorübergehende Grundwasserabsenkung mit Brunnengalerien für den endgültigen Sohlausbruch und bis zur Herstellung der Betoninnenschale. Das Lösen des Bodens erfolgt mittels Bagger, die Überprofile und Überlappungen der Jet-Säulen werden von einer Fräse auf Teleskopbagger abgefräst. Infolge der Empfindlichkeit der Oberflächenbebauung sind max. 20 mm Oberflächensetzung zugelassen. Diese Bedingung stellt hohe Anforderungen an die Koordination und Zeitfolge der einzelnen Bauabläufe. So müssen im dreizelligen Südabschnitt die beiden äußeren Tunnelröhren vorab mit tragfähiger Innenschale fertiggestellt werden, damit diese als Widerlager für die anschließend aufzufahrende Mittelröhre mit bis zu 140 m² Ausbruchfläche dienen können. Im Startschacht sowie im Bereich einer Entwässerungszentrale mit Notausstieg wird der Tunnel in offener Bauweise mit wasserdichter Baugrubenumschließung und Unterwasser- Betonsohle erstellt.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Nordrhein-Westfalen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Straßentunnel
  • Auftraggeber: Stadt Bonn - Tiefbauamt
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Sprengvortrieb/Baggervortrieb
  • Auskleidung: Spritzbeton
  • Anz. Röhren: 2
  • Gesamtlänge: 2200 m
  • Querschnitt: 80-140 m²
  • Herstellkosten: 150 Mio. DM
  • Bauzeit: 1992 bis 1996
  • Fertigstellung: 1997