Tiergartentunnel B 96 Berlin
Zur Bewältigung der Verkehrsaufgaben in Berlin müssen neben dem Wiederaufbau des Bahnnetzes auch neue Lösungen zur Führung des Straßenverkehrs gefunden werden. Für das geplante Parlaments- und Regierungsviertel im Spreebogen, dem neuen Entwicklungsschwerpunkt zwischen Lehrter Bahnhof und Potsdamer Platz wird mit den neuen, überwiegend unterirdisch verlaufenden Schienenverkehrsanlagen im Zentralen Bereich die ebenerdig in Nord-Süd-Richtung verlaufende Bundesstraße B 96 den zukünftigen Entwicklungen von Verkehr und Städtebau entsprechend durch einen Tunnel ersetzt. Technisches Kernstück ist ein 2,4 km langer Straßentunnel mit vier Ein- und Ausfahrtrampen. Der Hauptabschnitt weist in jeder Fahrtrichtung zwei Fahrstreifen und einen Standstreifen mit einer lichten Tunnelbreite von 10,50 m auf. In den nördlichen und südlichen Tunnelstrecken sowie in den Rampenstrecken wird der Fahrstreifenanteil erhöht und damit den Erfordernissen des Verkehrs angepasst. Etwa 5000 Fahrzeuge stündlich werden diesen Tunnel maximal durchfahren, der Tageswert wird bei etwa 60 000 Fahrzeugen liegen. Als weitere wesentliche Elemente sind vorhanden:
• 3 unterirdische Betriebsgebäude zur Versorgung mit elektrischer Energie und zur Entsorgung des anfallenden Wassers
• 2 unterirdische Abluftstationen mit in Hochbauten integrierten Kaminen zur Abführung der Tunnelabluft
• Nottreppenhäuser als eventuelle Fluchtwege
• ein unter dem Tunnelliegender Lkw-Ladehof für die Neubauten von debis am Potsdamer Platz
• Ein- und Ausfahrten aus dem Tunnel in die Untergeschosse des Baukörpers von Sony
• Ein- und Ausfahrt in eine Tiefgarage am Lehrter Bahnhof
- Land: Deutschland
- Region: Berlin
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: Straßentunnel
- Auftraggeber: Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr, Berlin
- Planer: Emch + Berger, Schüßler-Plan, DE-Consult
- Ausführende: Strabag Hoch- und Ingenieurbau AG, Bauer Spezialtiefbau GmbH, Tb Berliner Tief- und Verkehrsbau GmbH
- Bauweise: Offen
- Vortrieb: Wand/Sohle-Bauweise
- Anz. Röhren: 1 (2+2 Spuren, Mittelwand)
- Gesamtlänge: 2,4 km
- Regelquerschnitt: Lichte Höhe 5,0 m, Lichte Breite 10,5 m; Stahlbetonrahmenbauwerk mit 2 durch eine Mittelwand getrennte Röhren
- Gesamtbreite des Tunnelbauwerks: 23,4 m
- Herstellkosten: 730 Mio. DM
- Bauzeit: 84 Monate
- Fertigstellung: Oktober 2003