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U-Bahn Berlin, Baulos D 79- Unterfahrung Karl-Bonhoeffer-Klinik

Das U-Bahn-Baulos D 79 umfasst eine in zwei unabhängige, eingleisige Tunnelröhren aufgelöste unterirdisch geführte Strecke mit den Bahnhöfen Karl-Bonhoeffer-Klinik und Rathaus Reinickendorf. Zwischen diesen beiden Bahnhöfen unterfährt die U-Bahn das Gelände der Karl-Bonhoeffer-Klinik, die Wohnbebauung Reinickes Hof mit bis zu zwölfgeschossiger Bebauung und den Nordgraben. Etwa in der Mitte der 1080 m langen Tunnelstrecke zwischen den Bahnhöfen ist ein Notausstieg vorgesehen. Die Tunnelröhren haben einen Innendurchmesser von 5,70 m. Im Bereich der Vortriebsstrecke stehen überwiegend Geschiebemergel, aber auch Ton, Feinsande, Mittelsande und Kiese als Baugrund an. Mit Steineinlagerungen muss gerechnet werden. Der Grundwasserstand liegt 2,5 m unter Gelände bis 4,5 und 7 m über der Tunnelfirste. Um die Unterfahrung störungsfrei und setzungsarm durchführen zu können, wird bei diesem Bauabschnitt die Schildbauweise mit dem Hydroschild angewendet. Der Steinfang vor der Förderpumpe sowie eine Schleuse am Fuß der Druckwand erleichtern die Bergung evtl. angetroffener größerer Steine. Zur Beseitigung von Hindernissen ist die Abbaukammer durch eine Schleuse begehbar. Die Tunnelröhre erhält einen einschaligen Ausbau mit wasserdichten Stahlbeton-Kassettentübbings. Die Tübbingringe sind 1,10 m breit und bestehen aus sieben Segmenten und einem Schlussstein. In umlaufenden Nuten eingelegte Neoprenbänder dichten die Fugen ab. Der Ausbau der Tunnelröhre erfolgt unter atmosphärischem Druck. Für das unter Tage arbeitende Personal bedeutet dies eine wesentliche Erleichterung der Arbeit und den Fortfall gesundheitlicher Belastungen durch Druckluft. Der Notausstieg aus der Tunnelröhre zwischen den beiden Bahnhöfen wird, um eine Grundwasserabsenkung an dieser Stelle zu vermeiden, als Caisson vor der Schildfahrt abgesenkt. Der Raum der späteren Tunnelröhre wird zunächst mit einem Magerbeton verfüllt, der dann mit dem Schildvortrieb durchfahren wird. Im Bereich der Notausstiegsöffnungen werden anstelle der in der übrigen Strecke überall eingesetzten Stahlbeton Kassettentübbings Stahltübbings eingebaut, die nach Beendigung der beiden Schildvortriebe ausgebaut werden, um die Öffnung zum Treppenausgang des Notausstiegs zu schaffen.

  • Land: Deutschland
  • Region: Berlin
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: U-Bahn
  • Bauherr/Auftraggeber: Land Berlin, Der Senator für Bau- und Wohnungswesen, Berlin, Abt. VII
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Schildmaschine(SM)
  • Auskleidung: Stahlbetontübbinge
  • Anz. Röhren: 1
  • Bauzeit: ?
  • Gesamtlänge: 1328 m
  • Innendurchmesser: 5,70 m