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U-Bahn München, Linie U1 West, Baulos 6 - Bahnhof Westfriedhof mit Abstell- und P+R-Anlage

Das Baulos umfasst die Herstellung des ca. 220 m langen Bahnhofsbauwerkes sowie der daran anschließenden ca. 340 m langen 3-gleisigen Wende- und Abstellanlage mit der darüber angeordneten P+R Tiefgarage. Das Bauwerk reicht bis 15 m unter Gelände und wurde in Schlitzwand-Deckelbauweise errichtet. Es taucht dabei bis zu ca. 11 m in das obere Grundwasserstockwerk ein. In Losmitte ist zwischen quartärem Kies und tertiärem Sand kein durchgehender Stauer vorhanden. Anstatt die Schlitzwände bis zu 31 m tief in den Stauer unterhalb der tertiären Sande zu führen und so einen dichten Trog zu bilden, wurde im Sondervorschlag angeboten, die Schlitzwand im tertiären Sand enden zu lassen und dadurch eine vom Wasser unterströmte Tauchwand herzustellen. Die 1,20 m dicken und bis zu 23 m tiefen Schlitzwände dienen als Baugrubensicherung sowie später als endgültige Bauwerkswand. Nach dem Absenken des Grundwasserspiegels innerhalb des Bauwerkes erfolgte der Aushub über zwei Versorgungsrampen. Die weiteren Bauteile wie Sohlen, Stützen, Wände und Zwischendecken wurden nach dem Aushub von unten nach oben errichtet. Im Münchner U-Bahn-Bau wurden bis Mitte der 80er Jahre mehrmals Schlitzwände ausgeführt, damals jedoch noch mit der üblichen Greifertechnik. Später wurde der Einsatz von Schlitzwänden durch die Ausführung von Bohrpfahlwänden verdrängt. In diesem Baulos wurde erstmals die Frästechnik mit einer Bauer BC 30 Fräse angewandt. Das Herstellen von Bodenschlitzen mittels einer Fräse zeichnet sich gegenüber der Greifertechnik durch höhere Leistung, Zuverlässigkeit, Genauigkeit und vor allem durch bessere Umweltverträglichkeit aus. Die Fräse arbeitet fast geräuschlos und erschütterungsfrei, selbst bei harten Gesteinsschichten. Mit der Fräse wird das Bodenmaterial kontinuierlich durch zwei gegenläufige Fräsräder gelöst, zerkleinert und der Stützflüssigkeit beigemischt. Die mit dem Material aufgeladene Suspension wird durch eine Ringleitung zur Separationsanlage gepumpt. Dort wird mittels Zyklonen, Sieben und Zentrifugen das gelöste Bodenmaterial von der Betonsuspension getrennt.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Bayern
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: U-Bahn
  • Auftraggeber: Landeshauptstadt München, U-Bahn-Referat
  • Planer: Cronauer Beratung Planung
  • Ausführende: Hochtief AG, Wayss & Freytag AG
  • Bauweise: Offen
  • Vortrieb: Deckelbauweise
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 560m
  • Herstellkosten: 64 Mio. DM
  • Fertigstellung: 1996