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U-Bahn Nürnberg U3 Nordwest BA 1.3

Die U-Bahn Nürnberg ist eine der jüngsten U-Bahnen in Deutschland und wurde 1972 eröffnet. Seit 2008 ist sie die erste mit einer vollautomatisierten fahrerlosen U-Bahn-Linie in Deutschland. Der Bauabschnitt 1.3 der U3 ist ca. 1,1 km lang und umfasst zwei Bahnhöfe, die in offener Bauweise gebaut werden, sowie 1- und 2-gleisige Tunnelstrecken in bergmännischer Bauweise. Unter extrem beengten innerstädtischen Verkehrsräumen wird die bestehende U-Bahn-Strecke U3 um einen Streckenabschnitt verlängert. Die Bahnhöfe werden in offener Bauweise mit überwiegend aufgelöstem Bohrpfahlverbau und Rückverankerung hergestellt. Unter Hilfsbrückenabdeckungen mit variablen Öffnungen zur Aufrechterhaltung des Straßenverkehrs werden die Betonbauwerke ohne nennenswerte Störung der Öffentlichkeit hergestellt. Die 1- und 2-gleisigen Streckenbauwerke mit Aufweitungsbereichen werden in gebirgsschonender bergmännischer Bauweise mithilfe einer Teilschnittmaschine aufgefahren. Der Vortrieb wird mit einer bewehrten Spritzbetonaußenschale gesichert. Anschließend wird eine wasserundurchlässige Innenschale eingebaut. Die Vortriebsarbeiten finden im Wesentlichen im mürben bis harten Blasensandstein des Keupergebirges statt. Das Gebirge ist als standfest einzustufen. Es finden keine nennenswerten Grundwasserzuläufe statt. Im bergmännischen Abschnitt im Bereich kurz hinter einer Anfahrwand befindet sich ein hoch belastetes Einzelfundament nur wenige cm oberhalb des Firstausbruchs. Als Sicherung wurde ein Vortrieb mit vorauseilenden Spießen in Verbindung mit einer Abfangung des Einzelfundamentes mit Stahlbetonbalken gewählt. Die kritischen Gebäudepunkte wurden durch ein Schlauchwaagensystem erfasst. Bei Überschreitung bestimmter Warnwerte wurde sofort automatisch eine Meldung an die Bauleitung gesendet. Die Setzungen infolge der Vortriebsarbeiten ergaben eine Gesamtsetzung des Einzelfundaments von wenigen mm und die Unterfahrung konnte schadenfrei abgeschlossen werden. Im U-Bahn-Bauwerk wird aus Schallschutzgründen ein Masse-Feder-System eingebaut. Es besteht aus Stahlbeton-Gleistragplatten in Einzellängen bis 22 m mit einer Dicke von 63 cm. Die Platten werden auf der Tunnelsohle auf einer Trennschicht betoniert, anschließend mit hydraulischen Pressen angehoben und auf untergelegte elastische Federlager aufgesetzt.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Bayern
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: U-Bahn
  • Bauherr: Stadt Nürnberg
  • Planer: Ingenieurgemeinschaft U3 Nürnberg NW BA 1.3
  • Bauüberwachung: U-Bahn-Bauamt Nürnberg
  • Bauausführung: Hochtief Construction AG, BK Infrastruktur GmbH
  • Bauweise: Offen/Geschlossen
  • Vortrieb: Deckelbauweise/Spritzbetonbaueise
  • Auskleidung: Ortbeton/Spritzbeton
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: offene Bauweise: 243 m (Bahnhof Kaulbachplatz), 142m (Bahnhof Friedrich-Ebert-Platz), 36 m (Bielingplatz); bergmännische Bauweise: 938 m (eingleisige Röhren), 192m (zweigleisige Röhre)
  • Querschnitt: 35 m² (eingleisige Röhren), 65 m² (zweigleisige Röhren)
  • Auftragsvolumen: ca. 46 Mio. Euro {brutto)
  • Bauzeit: 2007 bis 2010