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U-Bahn-Strecke A IV, Baulos 81

Im Zuge des Baus der U-Bahnstrecke A IV zur Anbindung des Stadtteils Sachsenhausen musste der Main mit einem Tunnel unterquert werden. Im Bereich des Tunnelvortriebs stehen tertiäre Tone an, die mit Sand- und Schluffeinlagerungen sowie mit Kalkfelsbänken durchsetzt sind. Die Flusssohle war praktisch wasserdicht und ohne nachweisbare Verbindung zum Grundwasserspiegel. Weitere Erschwernisse ergaben sich durch die unmittelbare Nachbarschaft der sehr setzungsempfindlichen Untermainbrücke sowie durch die Forderung nach Aufrechterhaltung der Schifffahrt und Freihaltung des Abflussquerschnitts. Ausgeführt wurden zwei getrennte Tunnelröhren in Spritzbetonvortrieb, wobei das Grundwasser durch eine Wasserhaltung mit Schwerkraftbrunnenabgesenkt wurde und zum Schutz gegen Wassereinbruch von der Flusssohle her der Firstbereich über dem jeweiligen Vortriebsabschnitt vereist wurde. Die Absenkbrunnen im Fluss wurden von einem Ponton mit einziehbaren Standfüßen aus hergestellt. Die Brunnenköpfe wurden in die Flusssohle eingebettet. Die zur Bodenvereisung aufgebaute Kühlanlage war imstande, 25 m³/h Calciumchlorid von- 40 °C zur Verfügung zu stellen. Der Vortrieb erfolgte in Abschnitten von ca. 30 m Länge, an deren Ende jeweils eine Aufweitung des Querschnitts von 8 m Länge erforderlich war. Aus dieser Kaverne heraus wurde ein Fächer von 14 Gefrierrohren mit Hilfe eines Lehrgerüstes im Bohrverfahren hergestellt. Die Lagegenauigkeit aller Bohrungen wurde über die gesamte Länge messtechnisch erfasst, bei zu großen Abweichungen erfolgten Zusatzbohrungen. Durch gesonderte Bohrungen mit Temperaturmessfühlern wurde der Aufbau des Eismantels kontrolliert. Teilweise gelang die Herstellung eines geschlossenen Gefrierschirms erst nach Feststoffinjektionen in Schichten mit fließendem Grundwasser. Während des Vortriebs wurde eine 17 cm starke Spritzbetonschale eingebaut, die endgültige Auskleidung besteht aus 40 cm dickem wasserundurchlässigem Stahlbeton.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Hessen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: U-Bahn
  • Auftraggeber: Stadt Frankfurt, Stadtbahnbauamt
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Sprengvortrieb
  • Auskleidung: Spritzbeton
  • Anz. Röhren: 2
  • Gesamtlänge: 291 m
  • Querschnitt: 38,5 m²
  • Herstellkosten: 31,35 Mio. DM
  • Bauzeit: 15.5.1976 bis 12.4.1979