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Erkundungsstollen Brixlegg Ost

Der Abschnitt im Tiroler Unterinntal bildet den Engpass auf der Eisenbahnachse über den Brenner zwischen München und Verona. Ab Wörgl laufen die beiden zweigleisigen Strecken von München/Kufstein und Zell am See kommend auf zwei Gleise zusammen. Die Überlagerung von internationalem und regionalem Güter- und Personenverkehr belastet dieses Teilstück bis an seine Leistungsgrenze. Daher fiel dem Ausbau des Abschnitts Kundi/Radfeld- Baumkirchen die größte Priorität zu. Dieser erste Ausbauabschnitt ist insgesamt 40 km lang. Davon wurden ca. 32 km als Tunnel und Unterflurtrassen hergestellt. Da beim Tunnel Brixlegg schwierige geologische Verhältnisse, d. h. Lockergesteine und hohe Wasserdrücke, erwartet wurden, wurde dort ein Erkundungsstollen aufgefahren, der etwa 30 m nördlich des zukünftigen Eisenbahntunnels verläuft. Auf diese Weise erhielt man exakte lnformationen über den Aufbau und das Verhalten des Gebirges. Zudem brachte dieser Erkundungsstollen zwei weitere Vorteile: Zum einen konnte man diesen als Zugangsstollen zu einem Zwischenangriff nutzen und zum anderen konnten so Umweltschutzmaßnahmen. z. B. durch Sprengversuche, besser geplant werden. Vordringliche Aufgabe des Erkundungsstollens Brixlegg Ost war die Untersuchung der vermuteten Störungszonen mit vertikal gelagerten Gesteinsschichten. Hierzu wurden nach Erfordernis Querschläge bis in den Bereich des zukünftigen Eisenbahntunnels vorgetrieben. Zusätzlich wurden in Abhängigkeit von den geologischen Verhältnissen etwa 60 m lange Probestrecken mit dem zukünftigen Querschnitt der Haupttrasse erstellt. Die höchste Überdeckung betrug etwa 390 m. Mit Ausnahme der Probestrecken betrug der Ausbruchquerschnitt bis zu 34 m², er wurde im Spreng- und Baggervortrieb aufgefahren und in Spritzbetonbauweise gesichert. Im Stollen wurden in regelmäßigen Abständen Querschnittsaufweitungen hergestellt. Diese dienen als Ausweichnischen (Abstand 250 m) oder Wendenischen (Abstand 1000 m).

 

  • Land: Österreich
  • Region: Unterinntal
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Erkundung
  • Bauherr: Brenner Eisenbahn GmbH
  • Planer: Müller + Hereth
  • Bauausführung: Bilfinger Berger AG, Fröschl AG & Co KG
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Sprengvortrieb
  • Auskleidung: Spritzbeton
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 2500 m
  • Querschnitt: bis zu 34 m²
  • Auftragssumme: 15,8 Mio. €
  • Bauzeit: 1999 bis 2001