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Pumpspeicherkraftwerk Kops II

Die wachsende Bedeutung erneuerbarer Energien und der steigende Bedarf an Spitzen -und Regelstrom auf einem liberalisierten Strommarkt sind die Hauptbeweggründe, das Kopswerk II zu bauen. Ebenso kann durch das Kopswerk II die Wirtschaftlichkeit der gesamten Kraftwerksgruppe „Obere III Lünersee" gesteigert werden. Das Kraftwerk erhält eine zusätzliche Turbinenleistung von 450 MW. Somit wird die Leistung der Kraftwerksgruppe „Obere III Lünersee" um 36 % auf 1700 MW gesteigert. Im Pumpbetrieb erhöht sich die Kapazität der Kraftwerksgruppe sogar um 85 %. Das Pumpspeicherkraftwerk wird mit nur einer Unterwasserführung gebaut, das heißt, dass im Turbinenbetrieb und im Pumpbetrieb das Betriebswasser im gleichen Stollen läuft. Das Kraftwerk erhält drei Turbinensätze zu je 150 MW Leistung und besitzt eine Rohfallhöhe von 800 m. Die gesamte Anlage ist in drei Baulose aufgeteilt: Baulos 1: Druckstollen Versal einschließlich Einlaufbauwerk, Sperrkammer und Entlastungsschacht sowie Fenster- und Zugangsstollen. Baulos 2: Druckschacht Außertafamunt einschließlich Zugangs- und Fensterstollen und Wasserschloss. Baulos 3: Kavernenkrafthaus samt Nebenanlagen und einsträngiger Unterwasserführung. Die komplizierten Zuwegungen stellen hohe Anforderungen an die Logistik. Begonnen wurde der Vortrieb mit der Aufweitung des Sondierstollens auf den Querschnitt des Kabelstollens (22 m²) und dessen weiteren Vortrieb bis zur Trafokaverne. Von dort aus begann der Ausbruch der Trafokaverne und aus dieser heraus dann der Ausbruch der Maschinenkaverne. Die Trafokaverne wird in einer Kalotten- und drei Strossenebenen, die Maschinenkaverne in einer Kalotte- und zehn Strossenebenen ausgebrochen. Der Kalottenvortrieb in der Maschinenkaverne erfolgte über zwei Ulmenstollen und nachlaufenden Kernvortrieb. Als dauerhafte Sicherung werden in der Maschinenkaver ne bis zu 32 m lange Vorspannlitzenanker eingebaut, welche eine Gebrauchslast von 1250 kN aufweisen. Für den Einbau der Generatoren und Turbinen und für spätere Wartungsarbeiten wurde eine Kranbahnkonstruktion hergestellt, auf der im Endzustand zwei 150-t-Krane zur Verfügung stehen. Aus der Trafokaverne heraus führt der steile Zugangs- und Belüftungsstollen (70 m, 18,5 m²) zum Wasserschloss, von dem ein 124 m langer Kühl- und Löschwasserstollen (18,6 m²) abzweigt. Parallel zu den Vortriebsarbeiten im Oberwasserbereich fand der Vortrieb des 195 m langen Schutterstollens (Querschnitt 25m², Gefälle 23 %) statt, über welchen der Unterwasserbereich erschlossen wird. Im Unterwasserbereich werden nacheinander der Pumpwasserstollen (65 m, 40 m²), die Pumpverteilrohrleitung (70 m) und der Unterwasserstollen (340m, 56m²) aufgefahren. Über den Zugangsstollen zum Krafthaus beginnt der Vortrieb des Trennschieberstollens (76 m, 87m²) und von dort aus der der Turbinenzulaufleitungen (je 23 m, 14 m²). Diese werden aus baubetrieblichen Gründen mit einem größeren Querschnitt aufgefahren. Als Sprengstoff kommt pumpfähiger Emulsionssprengstoff (Emulgit) zum Einsatz. welcher in fahrbaren Mischladegeräten vor Ort hergestellt wird.

 

  • Land: Österreich
  • Region: Vorarlberg
  • Tunnelnutzung: Utility
  • Nutzungsart: Stromerzeugung
  • Bauherr: Vorarlberger Illwerke AG
  • Bauausführung: Jäger Bau GmbH, Beton- und Monierbau Gesellschaft m.b.H., Ed. Züblin AG, Alpine Mayreder Bau GmbH
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Sprengvortrieb
  • Auskleidung: Spritzbeton
  • Gesamtlänge: 1615 m
  • Querschnitt: Kavernenkrafthaus 90 m bzw. 70 m x 30 m x 61 m Höhe Trafokaverne 35 m x 16 m x 20 m Höhe Wasserschloss Schachthöhe 32m, Durchmesser 13 m 1615 m Stollen, mit Querschnitten zwischen 11 m² und 87 m²
  • Auftragsvolumen: 350 Mio. €
  • Bauzeit: bis Ende 2007