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Tunnel Vomp-Terfens

Der Tunnel Vomp-Terfens im Tiroler Unterinntal ist Teil des ersten Ausbauschritts für die neue Eisenbahnachse München- Verona. Der östliche Abschnitt des Tunnels liegt nördlich von Vamp im Felssockel des „ Vomper  Bergs'". Im Ostteil durchörtert der Tunnel auf 3400 m Länge Festgesteine der Walderjoch- Antiklinalzone und der „ Vomperbach-Schuppenzone“ mit eng verfalteten und zerscherten Gesteinen, vorwiegend Wettersteinkalk und –dolomit, verschiedenen Gesteinen der Raibler Schichten sowie Hauptdolomit. Diese Festgesteine werden von quartären Eisrandsedimenten überlagert. Der Westteil verläuft auf 4300 m Länge in quartären Lockergesteinssedimenten (Vorterrassensedimente, Terrassensedimente, Grundmoräne) der Terfener- bzw. Gnadenwaldterrasse. Untergeordnet stehen teilweise konglomerierte Deltasedimente und weitere Schwemmfächersedimente an. Die Vortriebe erfolgen im Lockergestein mit Tunnelbaggern und Rohrschirmen oder Spießschirmen als Voraussicherung, im Festgestein mittels Sprengvortrieb. Der Spritzbetonsicherung folgen Abdichtung und Beton-lnnenschale. Die Innenschale wird in 12,5 m langen (überwiegend bewehrten) Blöcken hergestellt. Das Abdichtungssystem des Tunnels ist dräniert und nur abschnittsweise druckdicht. Parallel zum Haupttunnel verläuft in einem Abstand von 30 m der Rettungsstollen, der auch aus Erkundungsgründen bereits vorab vorgetrieben wurde. Weiterhin werden alle 500 m Querschläge zwischen Haupttunnel und Rettungsstollen, 2 Rettungsschächte mit den erforderlichen Verbindungsstollen sowie 3 Seitenstollen errichtet. Am Westportal werden 100 m des Haupttunnels in offener Bauweise errichtet. Insgesamt werden beim Bau etwa 1,4 Mio. m³ Material ausgebrochen, 0,5 Mio. m³ Beton werden wieder eingebaut. Die technisch anspruchsvollsten Bereiche bei den bis Ende 2006 laufenden Vortriebsarbeiten liegen in den unter Grundwassereinfluss aufzufahrenden Lockermaterialstrecken mit Überlagerungen kleiner 15 m. Dort werden neben verschiedensten Voraussicherungsmethoden auch unterschiedliche Grundwasserabsenkungen (Dränagebohrungen, Brunnenbohrungen unter und über Tage, Vakuumbrunnen) eingesetzt. Im Bereich der Lockermaterialstrecke Richtung Fiecht wird der Vortrieb im Grundwassereinzugsbereich des lnns zusätzlich unter Druckluft durchgeführt. Die Innenschalenarbeiten werden voraussichtlich 2007 abgeschlossen sein.

 

  • Land: Österreich
  • Region: Tirol
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: 2-gleisiger Eisenbahntunnel
  • Bauherr: Brenner Eisenbahn GmbH
  • Planer: Geoconsult Salzburg ZT GmbH, IMM Prof. Dr.-Ing. B. Maidl-Dipl.-Ing. R. Maidl
  • Bauausführung: Strabag AG, Hochtief Construction AG, Ed. Züblin AG
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Baggervortrieb/Sprengvortrieb
  • Auskleidung: Ortbeton
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 7735 m
  • Querschnitt: 110 bis 202 m²
  • Herstellkosten: 175 Mio. €
  • Bauzeit: 2003 bis 2008
  • Fertigstellung: Ende 2010