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Beschleunigerring Cern in Genf

Die europäische Forschungsorganisation CERN baute das 1988 fertiggestellte Bauwerk LEP - Large Electron Positron Ring - eine 27 km lange unterirdische Ringanlage zur Beschleunigung, Speicherung und Kollision von Elektronen und Positronen sowie dazugehörige Anlagen für Experimente. Der 19,3 km lange Haupttunnel wurde von 3 Tunnelbohrmaschinen, in Tiefen von 50 bis 140 m in Molasse aufgefahren. Etwa alle 3,4 km sind Versuchs- und Technikkavernen sowie Zugangsschächte angeordnet. 5 davon sind große Kavernenanlagen mit einem System von Kammern, Galerien und Schächten verschiedener Durchmesser und Abmessungen. Da die Molasse stark zum Verwittern neigt und kleinere Nachbrüche im First nicht ausgeschlossen werden konnten, wurde zuerst eine Sicherung aus Stahlbetontübbingen eingebaut. Die Galerien mit einer Gesamtlänge von 5500 m haben unterschiedliche Querschnitte und wurden deshalb im Sprengvortrieb oder mit Teilschnittmaschinen aufgefahren. Entsprechend den geologischen Verhältnissen wurden verschiedene Verfahren beim Abteufen der Schächte angewandt. Nur bei 5 Schächten konnten in Höhenabständen von 1,5 bis 3 m Betonringe von 40-70 cm Wandstärke als endgültiger Ausbau sofort eingebaut werden. 6 Schächte wurden mit Schlitzwänden, weitere 5 Schächte nur im Schutz eines Gefrierschachtes mit Gefriertiefen bis zu 65 m gebaut. Die Kavernen sind durch eine große Anzahl Schächten, Stollen und seitliche Kammern verbunden. Die Kalotten der Kavernen durften nicht im Sprengverfahren aufgefahren werden, im Strossen- und Sohlbereich bis auf einen Abstand von 1 m zum Ausbruchprofil. Dieser Überstand wurde mit Teilschnittmaschinen abgebaut.

 

5500 m Galerien mit Außendurchmessern von 2,5 bis 7 m

17 Kavernen: je 85 m lang, bis 23 m

Höhen: 15 bis 26 m

17 Schächte, Tiefen: 40 bis 140 m

 

 

  • Land: Frankreich/Schweiz
  • Region: Frankreich/Schweiz
  • Tunnelnutzung: Utility
  • Nutzungsart: Beschleunigung und Kollision von Positronen mit Elektronen
  • Auftraggeber: CERN-Organisation Européenne pour la Recherche Nucléaire, Genf, Schweiz
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Tunnelbohrmaschinen(TBM)/Sprengvortrieb/Teilschnittmaschinen(TSM)
  • Tunnellänge: 19 300 m, 4000 m
  • Außendurchmesser: 4,5 m
  • Durchmesser: 6 bis 25 m
  • Ausbruch unter Tage: 900 000 m³
  • Beton: 280 000 m³
  • Bauzeit: 1983-1988